Canon Prima AS-1 Unterwasserkamera

Canon Prima AS-1

Die Canon Prima AS-1 ist die Art analoge Kamera, die ich eigentlich überhaupt nicht mag. Sie hat eine vollautomatische Belichtung und einen Autofokus. Nachdem ich mit einer Canon AF 35 ML sehr schlechte Erfahrungen gemacht habe, wollte ich sowas nie wieder benutzen. Die AS-1 hat jedoch eine spannende Besonderheit: sie ist wasserdicht. Ich bin zwar kein Taucher, aber trotzdem habe ich mir davon doch einiges versprochen.

Was ich an Vollautomatik eigentlich nicht mag

Die Idee einer analogen Point & Shoot Kamera finde ich an sich gar nicht so schlecht. Daher habe ich mich vor Jahren mal nach einer umgesehen und eine Canon AF 35 ML gekauft. Prinzipiell nicht so schlecht. Sie ist sehr lichtstark, der Autofokus ist schnell … man kann darüber streiten, ob man sie bei der Größe und dem Gewicht als „kompakt“ bezeichnen möchte.

Canon AF 35 ML
Canon AF 35 ML

Doch letzten Endes war nach zwei Filmen Schluss. Der Autofokus saß öfter mal nicht und auch sonst habe ich bei einigen Fotos bereut, dass ich nicht manuell eingreifen konnte. Das ist einfach nicht meine Art zu fotografieren. Ich benutze hin und wieder zwar auch eine Lomo, aber da kann ich wenigstens die Entfernung einstellen. Und sie ist wirklich kompakt! Die Canon AF 35 ML lag jedenfalls bald wieder in der Ecke und wurde dann verkauft. Mit der Canon Prima AS-1 wollte ich einen neuen Versuch wagen. Dabei war eine Eigenschaft der AS-1 ausschlaggebend: sie ist eine Unterwasserkamera.

Wozu braucht man eine analoge Unterwasserkamera?

Die Canon prima AS-1 ist bis zu 5 Metern wasserdicht. Ich bin definitiv kein Taucher und benötige daher keine Unterwasserkamera. Eine wasserdichte Kamera hat jedoch Vorteile. Ich habe sie in diesem Sommer am Strand benutzt und konnte dabei richtig nah an die Wasseroberfläche gehen. Es macht nichts, wenn die Wellen mal die Kamera treffen. Durch die Nähe zur Wasseroberfläche entstehen interessante Perspektiven. Der Autofokus überrascht mit seiner Präzision, diese sich doch recht schnell bewegenden Wellen zuverlässig zu treffen.

Testbild, aufgenommen mit der AS-1
Testbild Canon Prima AS-1

Eine andere Möglichkeit ist der Einsatz bei Regen und Schnee. Man braucht kein Extra-Gehäuse oder einen Regenschutz für die Kamera. Ich hoffe, dass ich das im nächsten Winter mal testen kann. Vielleicht schneit es ja mal so richtig. Bedenken habe ich einzig wegen Wassertropfen oder Schneeflocken auf dem Schutzglas vor der Linse. Beim Test am Strand war die Scheibe jedoch schnell frei von Tropfen. Ich habe leider noch nicht herausgefunden, ob das auch bei leichtem Regen mit sehr kleinen Tropfen ebenso zuverlässig funktioniert. Vielleicht muss ich mir aber doch noch etwas mit dem 3D-Drucker basteln.

Testbild AS-1
Testbild Canon Prima AS-1

Mit der Canon Prima AS-1 zieht man übrigens definitiv Blick auf sich. Aber eher verwunderte Blicke. Sie wirkt wie eine dieser Spielzeug-Kameras, die man für kleine Kinder kaufen kann. Zum Glück ist sie nicht gelb wie einige andere Unterwasserkameras oder pink oder quietschbunt. Aber darüber muss man einfach stehen! Diese Kamera kauft man sicher nicht wegen ihres Aussehens. Und die Verarbeitung ist bedeutend besser, als man das von einer Spielzeugkamera erwartet.

Fakten zur Canon Prima AS-1

Die AS-1 wurde in den 90er vorgestellt und auch unter den Bezeichnungen Autoboy D5, Sure Shot A-1 oder WP-1 verkauft. Es gibt eine Version mit und eine ohne Datenrückwand. Meine hat das nicht, aber sowas benutze ich sowieso nicht.

Canon Prima AS-1 Details
Einstellungen

Das Objektiv ist mit 32 mm Brennweite etwas weitwinkelig, die Lichtstärke könnte mit f/3.5 maximaler Blendenöffnung besser sein. Belichtung und Fokussierung laufen wie schon geschrieben automatisch. Die Empfindlichkeit wird über DX-Decoding zwischen 25 und 3200 ISO erkannt. Zusätzlich gibt es einen eingebauten Blitz, der sich auch komplett abschalten lässt. An Land nutzt die AS-1 einen gut funktionierenden Autofokus, unter Wasser einen Fixfokus. Für Entfernungen zwischen 0,45 – 1 Meter gibt es dann einen Macro-Modus. Eine Bedienungsanleitung gibt es hier.

Innenleben Canon Prima AS-1
Innenansicht

Heute ist die Canon Prima AS-1 noch gut erhältlich, allerdings ist der Preis zuweilen sehr überzogen. Bei eBay liegt er oft deutlich über 200€, teilweise werden sogar mehr als 300€ dafür erwartet. Das ist definitiv zu viel. Man muss sich daher doch die Mühe machen, nach einem gut erhaltenen Modell zu einem moderaten Preis zu suchen. Meine habe ich für ca. 40€ inkl. Versand erstanden. Es sind also Schnäppchen möglich. Man sollte beim Kauf nur darauf achten, dass die roten Dichtungen noch in einem guten Zustand sind.

Einige technische Daten der Canon Prima AS-1

SucherDurchsichtsucher
ObjektivCanon (3.5/32)
BelichtungsfunktionenProgrammautomatik
FilmempfindlichkeitsbereichISO 25 bis 3200 automatisch über DX-Kodierung
BelichtungskorrekturNein
BlitzIntegriert
AutofokusÜberwasser: AiAF-System (Smart AV)
Unterwasser: Fixed Focus
EntfernungsbereichÜberwasser: 0,45m bis ∞
Unterwasser: 1 – 3m (0,45 – 1m im Macro Mode)
VerschlussElektronisch gesteuert
Verschlusszeiten2 bis 1/250 s
Wasserdicht bis5 Meter
Batterie1x CR123 A (3V)
Abmessungen (B x H x T)133,5 x 88,3 x 56,6 mm
Gewicht300 Gramm

Fazit zur Canon Prima AS-1

Die Canon Prima AS-1 sieht erstmal nach einem Kinderspielzeug aus. Das geringe Gewicht fühlt sich auch genau danach an. Dennoch ist sie wider Erwarten mehr als ein Spielzeug. Sie ist eine solide gebaute Kamera, die Bilder mit einer sehr guten Qualität liefert. Für mich war das sehr überraschend, da ich solchen Kameras gegenüber eigentlich ziemlich skeptisch bin. Doch sie liefert gute Ergebnisse sowohl im Wasser als auch an Land und ist auch dank des großen Suchers gut zu bedienen. Das Teil macht echt Spaß! Ich bin schon auf weitere Bilder vor allem mit Schnee und Regen gespannt.

Die AS-1 hat mich auch dazu gebracht, meine Meinung über kompaktere Sucherkameras zu überdenken. Bei kleinen Kameras mit Autofokus bin ich zwar noch immer skeptisch, trotzdem habe ich inzwischen einige Kompaktkameras, die ich ausprobieren möchte. Vielleicht komme ich ja doch auf den Geschmack.

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