Analoge Fotografie – Der Einstieg

Analoge Fotografie war in meiner Familie immer ein wichtiges Thema, dass ich allerdings öfter als überzogen empfand. Ich kann mich gut erinnern, dass mein Vater in den Urlaub immer zwei analoge Kameras mitnahm … eine mit einem Farbfilm, eine mit einem Schwarz-Weiß-Film. Später änderten sich nur die Filmarten in einmal Dia- und einmal Negativ-Film. Die Urlaubsfotos verschwanden in der Regel im Schrank und wurden nie wieder angesehen. Natürlich hatte ich auch eigene Kameras von der Beirette bis zur Praktica MTL5. Einen Einstieg in analoge Fotografie gab es also schon früh, auch wenn das Interesse erstmal abnahm. Schwarz-Weiß Fotografie war allerdings komplettes Neuland.

Nach dem Tod meines Vaters kam ich in den Besitz seiner Kameras. Neben anderen Kameras hatte er eine schöne Pentagon FM (auch als Contax FM bekannt) und eine Praktica IV M, beide mit wunderschönen 50er Tessar Objektiven. Allerdings verschwanden diese bei mir im Schrank und blieben dort auch erstmal liegen.

Pentacon FM, Praktica IV M ... Einstieg in analoge Fotografie
Pentacon FM, Praktica IV M

Ungefähr ein Jahr später digitalisierte ich seine alten Dias und Negative. Das waren ca. 3000 Fotos. Teilweise waren das leicht verschmutzte Dias, die neu gerahmt werden mussten. Einige Diafilme waren gar nicht gerahmt. Dazu kamen sehr viele Kleinbildfilme. Der älteste Film war noch aus den 50er Jahren. All diese Filme mussten noch gesäubert und geglättet werden, was wegen des Alters nicht so einfach war. Neben dem Scanner war deswegen auch eine Entwicklerdose zum Wässern und Klammern zum Trocknen notwendig. So kam langsam einiges zusammen. Trotzdem dauerte es noch über ein Jahr, bis ich diese Sachen zum Entwickeln meiner eigenen Filme benutzte.

Alter analoger Agfa Isopan Film
Alter Agfa Isopan Film

Die Arbeit mit den alten Filmen und die beiden Kameras haben mich dann doch nicht losgelassen. Vor allem die alte Pentacon FM hatte es mir definitiv angetan. Ich lernte dann auch noch jemanden kennen, der selbst alte Kameras sammelte. Das Thema reizte dann doch immer mehr. Leider war bei beiden Tessar Objektiven der Fokusring wegen verharztem Fett kaum beweglich. Wirklich gute Anleitungen zur Reparatur der Objektive habe ich nicht gefunden. Wahrscheinlich sollte ich bald selbst eine schreiben, denn schwierig ist die Reinigung nicht. Ich habe es jedenfalls ganz gut hinbekommen.

Mir war sehr früh klar, dass ich nur in Schwarz-Weiß fotografieren wollte. Einerseits fand ich Schwarz-Weiß Fotografie schon immer faszinierend. Auf der anderen Seite schien es nicht so schwer zu sein, die Filme selbst zu entwickeln. Also warum nicht! Der erste Film (ein Agfa APX 100) war danach schnell besorgt, ein Belichtungsmesser ebenso. Damit begann bei mir der Einstieg in analoge Fotografie in Schwarz-Weiß.

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