Ende letzter Woche gab es wieder ein neues Video vom Pentax Project Designer Takeo „TKO“ Suzuki, das sehr interessante Hinweise auf die neue analoge Kamera von Pentax gibt. Im Video „PENTAX Film Project Story #03“ wird nochmal deutlich, was sich vorher bereits abzeichnete. Die neue Kamera von Pentax soll sich vor allem an jüngere Einsteiger richten, die Lust auf analoge Fotografie haben. Dazu soll die neue Kamera einen Kompromiss darstellen: sie soll möglichst einfach sein, aber trotzdem ein Gefühl älterer analoger Kameras bieten.
Die Einfachheit soll auf mehreren Wegen erreicht werden. Die Kamera soll im bereits von vielen älteren Kameras bekannten Half Frame Format aufnehmen. Statt des normalen Kleinbildformates 24x36mm nimmt die Kamera auf dem gleichen Platz zwei Bilder im Format 24x17mm im Hochformat auf. Das hat lt. TKO zwei Vorteile. Erstens passen auf einen Kleinbildfilm 72 statt 36 Aufnahmen, was bei den hohen Filmpreisen und Entwicklungskosten definitiv ein Vorteil ist. Zweitens geht er davon aus, dass das für die Zielgruppe das Smartphone das bevorzugte Gerät ist, um Fotos anzuzeigen. Ein Hochformat ist dann natürlich passender.
Die Belichtung soll vollautomatisch erfolgen, wobei es möglich sein soll, unterschiedliche Aufnahmemodi über ein Wählrad einzustellen. Das ist ein wirklich interessanter Punkt, auf den leider nicht näher eingegangen wird. Die Fokussierung erfolgt nicht über einen Autofokus, sondern manuell. Allerdings wird ein zonenbasierter Fokus eingesetzt, damit eine grobe Schätzung der Entfernung ausreichend ist und die Gefahr unscharfer Fotos verringert wird. Auch der Filmtransport soll manuell erfolgen. Dazu möchte Pentax die Mechanik einer älteren SLR adaptiert. Über das Objektiv ist noch nicht viel bekannt. Es soll sich um ein fest montiertes Objektiv handeln, wobei sich die Entwickler von der Ricoh Auto Half und der Pentax Espio Mini inspirieren ließen.
Wird die neue Pentax ein Empfehlung?
Die bisherigen Informationen waren nicht wirklich spannend. Die nun angekündigte Verbindung von automatischen und mechanischen Komponenten ist nicht nur für Einsteiger durchaus interessant. Auf Automatik setzt Pentax, um einwandfrei belichtete Ergebnisse zu erhalten. Es werden aber auch ganz gezielt mechanische Komponenten eingesetzt, um ein authentisches Gefühl analoger Fotografie zu vermitteln. Das betrifft den manuellen Fokus und Filmtransport. Eine wirklich interessante Mischung! Es bleibt nur abzuwarten, wie sich Pentax die Markteinführung im Sommer 2024 vorstellt und welche Rolle Europa dabei spielt. Zur gleichen Zeit bereitet MiNT mit der neuen Rollei 35 AF die Wiederbelebung einer nahezu ikonischen Kamera vor. Das wird ein sehr spannender Sommer!
Frank Vogler (Autor)
Vor ein paar Jahren habe ich die analoge Fotografie in Schwarz-Weiß für mich entdeckt und mich dabei neu in Fotografie verliebt. Ich würde mich freuen, andere zu unterstützen und vielleicht auch etwas zu inspirieren. Mehr lesen …