Nach gut einem halben Jahr des Experimentierens mit Polaroid Emulsion Lift wird es Zeit für ein erstes Fazit. Ich muss sagen, dass mir die Ergebnisse bisher sehr gut gefallen. Die Verkäufe im Shop sind nicht schlecht, das Kundenfeedback fällt sehr gut aus. Diese Bilder sind eben etwas Besonderes und durch die Flexibilität bei der Verwendung von Trägermaterialien kann man einzigartige Bilder herstellen. Ich habe das Sortiment gerade erweitert, nachdem ich kürzlich fast ausverkauft war. Und ganz sicher werde ich es noch mehr erweitern.
Polaroid Schwarz-Weiß Film
Die meisten guten Bilder habe ich mit Schwarz-Weiß Film erstellt. Der funktioniert recht gut, allerdings muss man dabei immer mit Qualitätsschwankungen der von Impossible hergestellten Filme rechnen. Die Helligkeit der Filme fällt durchaus unterschiedlich aus. Ich habe einige Bilder schon öfter hergestellt. Die Ergebnisse fielen recht unterschiedlich aus. Im Großen und Ganzen passt das aber.
Wie ich schon in meinem ersten Artikel zum Thema Polaroid beschrieben habe, ist die Verarbeitung von Schwarz-Weiß Filmen nicht einfach. Die Positivschicht quillt sehr stark auf. Dadurch wird ein Polaroid Emulsion Lift deutlich größer als das originale Bild und auch größer als ein Lift von einem Farbfilm, aber die Ränder rollen sich sehr stark ein. Man braucht wirklich Geduld und Fingerspitzengefühl, um das Bild aufs Papier zu bringen. Durch die dicke Positivschicht entfällt auch dieser typische Effekt mit kleinen Falten, Rissen und Verschiebungen, den man beim Farbfilm erzielen kann. Trotzdem gefallen mir diese Resultate sehr. Schon wegen dem Trägerpapier, das ich hier verwende. Es besteht aus recycelter Baumwolle und fühlt sich wunderbar an.
Polaroid Emulsion Lifts mit Farbfilm
Farbfilm ist ganz anders. Die Positivschicht ist nach dem Ablösen hauchdünn und lässt sich sehr gut verarbeiten. Natürlich muss man hier deutlich vorsichtiger sein, da diese Schicht sehr schnell reißt. Allerdings ergibt sich hier ein besonderes Problem: Farbstiche. Ich reproduziere ausschließlich Schwarz-Weiß Fotos. Die Ergebnisse schwanken immer zwischen starkem Rot- oder Grünstich. Es ist nicht einfach, ein neutrales Bild zu erzeugen. Das macht zwar auch den Reiz von Polaroid-Filmen aus, sorgt auch doch teilweise für recht viel Ausschuss.
Ich werde trotzdem weiterhin Polaroid Emulsion Lifts von Farbfilmen machen. Das Ergebnis lässt sich nicht steuern, durch die Farbverschiebungen wird aber definitiv jeder Bild ein Unikat. Auch wenn mir nicht jedes gefällt.
Ein Ausblick
Ich habe noch einige Ideen im Kopf, die ich gerne umsetzen würde. Zunächst mal ist Holz ein ganz interessantes Trägermaterial, wobei ich da noch nicht das Passende gefunden habe. Ein paar Polaroid Emulsion Lifts habe ich auch schon auf Leinwand gemacht. Das ist wirklich sehr schön!
Bei mir liegen auch noch ein paar größere Formate des Aquarell-Papiers aus recycelter Baumwolle, die verarbeitet werden wollen. Sie bieten sich für Collagen an, aber auch für die Verwendung anderer Materialien. Ich möchte etwas mit Blattgold experimentieren. Mal schauen, was ich damit erreiche. In jedem Fall gibt es noch sehr viele Möglichkeiten, die ich ausprobieren kann. Und vielleicht komme ich ja auch mal mit den Farbverschiebungen des Farbfilmes besser zurecht.
Ein paar mehr Polaroid Emulsion Lifts gibt es übrigens in meiner Galerie.
Frank Vogler (Autor)
Vor ein paar Jahren habe ich die analoge Fotografie in Schwarz-Weiß für mich entdeckt und mich dabei neu in Fotografie verliebt. Ich würde mich freuen, andere zu unterstützen und vielleicht auch etwas zu inspirieren. Mehr lesen …